SPRACHEN
Am 29. August 1867 forderte Karl Heinrich Ulrichs vor dem Deutschen Juristentag Straffreiheit für Homosexualität – ein Festakt in München und ein Sonderstempel erinnern an den historischen Auftritt.
In diesem Jahr kann ein besonderes Ereignis der gesellschaftlichen Formierung der bis dahin unterdrückten, ausgegrenzten und verfolgten Minderheitengruppe der Homosexuellen gefeiert werden: Zum 150. Mal jährt sich der Auftritt von Karl Heinrich Ulrichs am 29. August 1867 vor mehr als 500 deutschen Rechtsgelehrten auf dem Münchner Juristentag im großen Saal des Odeons. Seine Forderung war revolutionär, da Ulrichs mit seinem öffentlichen Eintreten für die reichseinheitliche Straffreiheit gleichgeschlechtlicher Beziehungen einen wesentlichen Beitrag zum Bewusstsein für eine rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung der Homosexuellen leistete.
Ulrichs (1825-1895), Gerichtsassessor im Königreich Hannover, wurde mit Berufsverbot belegt, als seine Homosexualität bekannt wurde. Er ist – wenn man so will – der Urvater der Homosexuellenbewegung, da niemand vor ihm Ähnliches gewagt hatte. Es sollten nach seinem Auftreten jedoch noch weitere 30 Jahre ins Land gehen, bis mit der Gründung des Wissenschaftlich-humanitären Komitees durch Magnus Hirschfeld die Basis für eine verstetigte emanzipatorische Homosexuellenvertretung geschaffen wurde.
VERBUNDENE ARTIKEL
WEITERE ARTIKEL
LIFESTYLE
Coming-out in der SchuleNoch immer sind "Schwuchtel" oder "schwule Sau" beliebte Schimpfworte an der Schule. Da überlegt man es sich als queere*r Jugendliche*r gut, ob man sich outen soll.
LIFESTYLE
Cher veröffentlicht ein ABBA-AlbumDer Song «Fernando» im neuen «Mamma Mia»-Film war nicht genug. Sängerin Cher hat ein ganzes Album mit ABBA-Covers aufgenommen.
INSPIRATION
Verbindung von Tanz und AntikeAntike als Inspiration in der Renaissance des Tanzes: Die klassische Verbindung und der italienische Tanz des 15. Jahrhunderts.
ÄLTERE ARTIKEL
AKTUELLE FORUM UPDATES
NEUE ARTIKEL
BELIBTESTE ARTIKEL